TS Violeta
Violeta versteht etwas, das viele nicht begreifen:
Begehren beginnt lange vor der Berührung.
Es beginnt mit einem Blick, der einen Herzschlag zu lange anhält
Mit einem Lächeln, das sich nicht erklären lässt
Mit einer bewusst gewählten Nähe, die Raum lässt – und doch etwas verspricht
Violeta ist ein trans Mann, der seine Weiblichkeit zu einer intimen Kunst gemacht hat
Sie übertreibt nicht – sie andeutet.
Sie bewegt sich mit einer Sanftheit, die entwaffnet
mit einer Präsenz, die unter die Haut geht
Sie muss weder laut sein noch sich aufdrängen:
ihre Energie spricht für sich
Zärtlichkeit nach außen, gezähmtes Feuer im Inneren
Sie liebt es, langsam zu provozieren
Sie liebt es, gedacht zu werden
Sie liebt es, im Kopf zu bleiben, lange nachdem sie den Raum verlassen hat
Violeta schenkt Lust wie ein Geheimnis
Sie weiß, wann sie näherkommt,
wann sie nur streift,
wann sie sich zurückzieht und Verlangen zurücklässt
Sie genießt das mentale Spiel, die Spannung,
diesen einen Moment, in dem das Gegenüber sich längst hingegeben hat,
obwohl noch nichts geschehen ist
Ja, sie liebt Sex
Aber noch mehr liebt sie das Davor:
den beschleunigten Puls
den veränderten Atem
die Gewissheit, begehrt zu werden
Für sie ist der Körper Erinnerung und Versprechen zugleich
Und Begehren eine stille Unterhaltung, der man sich nicht entziehen kann
Männer faszinieren sie zutiefst
Sie liebt es zu sehen, wie sie sich anspannen,
wie sie zögern,
wie sie versuchen, die Kontrolle zu behalten
während sie ihnen mit dieser gefährlichen Mischung
aus Sanftheit und Gewissheit begegnet
Sie mag es, ihnen Sicherheit zu geben …
und sie dann ein wenig verlieren zu lassen
Es lebe der Mann, denkt sie
wenn sie loslassen,
wenn sie aufhören, sich dem zu widersetzen, was sie fühlen
Violeta ist nicht hastig.
Sie ist langsam
Sie ist beständig
Sie ist diese Präsenz,
die etwas Schlummerndes weckt
und nicht geht, bevor man es nicht mehr ignorieren kann
In der Geschichte ist Violeta bewusstes Begehren
Sie bricht nicht ein – sie dringt ein
Und wenn sie es tut,
bleibt nichts mehr ganz an seinem Platz
